Bühne frei für Science – das war am 21. Januar nun schon zum vierten Mal das Motto des Science-Days am Gymnasium Delbrück. Die fast 90 Schülerinnen und Schüler der Science4You-AG und der Science4You-Kids präsentierten wieder einmal eine spannende und witzige, informative und überraschende Show der Extraklasse – und das gleich viermal! Am Vormittag gab es drei Shows: erst für die Jahrgangsstufen 5-7, dann für die 8-EF. In der dritten Show hatten wir etwa 150 Viertklässler von Delbrücker Grundschulen zu Gast, die in Anbetracht des teilweise spektakulären Programms besonders begeistert waren. Am Abend gab es dann noch eine öffentliche Show, bei der das Hagedornforum nahezu komplett gefüllt war.
Den Anfang der Show machte ein kleines Video, das der Kunst-LK der JGS Q1 extra für die Science4You-AG erstellt hat – dafür nochmals ein ganz herzliches Dankeschön!
Der erste Themenblock stand unter dem Titel „Jetzt wird’s stürmisch“ und wurde zunächst von den Science4You-Kids gestaltet. Sie ließen zuerst kleine, mittlere und ganz große Bälle in Luftströmen schweben. Dann wurde erklärt, wie das funktioniert: In der schnell strömenden Luft sinkt der Luftdruck und fängt die Bälle so ein. Welche Bedeutung das im täglichen Leben haben kann, wurde mit einem Video gezeigt, das die Kids in Scharmede aufgenommen haben, als ein Zug mit 160 km/h durch den dortigen Bahnhof rauschte. Dann schnappten sich die Schülerinnen und Schüler aus dem Q2er Physik-LK den Laubbläser, mit dem die Kids zuvor einen riesigen Wasserball hatten schweben lassen, und setzten diesen auf ihr selbstgebautes „Hoverboard“. Auf ihrem Luftkissenfahrzeug konnten die Schüler dann mühelos durchs Hagedornforum gleiten, was auch Freiwillige aus dem Publikum ausprobieren durften.
Zwischen den Blöcken war ein gegenüber den bisherigen Shows neues, kreatives Element zu bestaunen und genießen: Die Science4You-Tänzerinnen hatten in mühevoller Arbeit auf schwarze Anzüge LED-Bänder aufgenäht, so dass sie im stockdunklen Hagedornforum wie Strichmännchen aussahen. Mit ihrer tollen Tanzchoreographie erzählten sie so in mehreren Szenen über die gesamte Show verteilt eine Geschichte, wie ein Kind zunächst von einer Gruppe ausgegrenzt, dann aber doch in den Freundeskreis integriert wird.
Unter dem Titel „Wir bringen Licht ins Dunkle“ ließ außerdem eine Gruppe auf einem selbstgebauten „Teich“ Papierblumen aufblühen, die dann im UV-Licht herrlich leuchteten, und eine andere Gruppe zeigte, wie man eine Lavalampe bauen kann. Eine dritte Gruppe führte vor, wie man Chemolumineszenz (chemisches Leuchten) mit einer Substanz mit dem Namen Luminol erzeugen und diese Substanz zum Nachweis von Blutspuren nutzen kann.
Moderiert wurde die Show von Marie Böltner und Johanna Fraune. Die beiden zeigten dabei auch ihr besonderes schauspielerisches Talent, und das war besonders dann gefragt, wenn die beiden das Publikum während einer längeren Umbauphase bei Laune halten mussten.
Im anschließenden Themenblock wurde es dann „Immer wieder feurig“. Eigentlich sollte man ja denken, dass Seifenschaum nicht besonders gut brennt. Das ändert sich aber komplett, wenn man eine Seifenlauge mit Butangas aufschäumt. Mit diesem Schaum kann man spektakuläre Stichflammen erzeugen (bitte auf gar keinen Fall nachmachen, darauf wurde auch in der Show hingewiesen!). Diesen Schaum kann man aber sogar auf die Hand nehmen und anzünden. Die Feuchtigkeit in den Seifenhäutchen schützt vor Verbrennungen – wenn man es richtig macht. Die Gruppe, die dies vorführte, hatte das vorher natürlich langwierig trainiert.
Wenn man Teebeutel entleert und anzündet, heben sie ab, kurz bevor sie ganz verbrannt sind. Der Grund dafür ist die aufsteigende heiße Luft, die auch Heißluftballons schweben lässt. Dieses Prinzip wurde mit zwei Himmelslaternen präsentiert. Natürlich wurde darauf hingewiesen, dass solche Himmelslaternen draußen und unkontrolliert auf gar keinen Fall verwendet werden dürfen, um schwere Unglücke wie im Krefelder Zoo zu verhindern. Damit wir diese in der Show vorführen konnten, hatten wir extra zuvor das Delbrücker Ordnungsamt und die Feuerwehr kontaktiert.
Die nächste Gruppe zeigte dann, dass es ein herrliches Feuerspektakel gibt, wenn man mit Magnesium bestreute Watte anzündet. Verblüffend war dabei die Ausbreitung von Flammen in dicken PVC-Schläuchen, die zuvor mit Butangas gefüllt worden waren. Die Schläuche bildeten das Logo “GYD” unserer Schule und so vollführten die Flammen in den Schläuchen einen regelrechten Tanz.
Wenn man Karbid mit Wasser übergießt, entsteht ein brennbares Gas: Ethin. Wie man mit diesem Gas einerseits Lampen bauen kann, es andererseits aber auch richtig krachen lassen kann, demonstrierte die nächste Gruppe. Mit der Kanone „Berta“ wurde ein Schaumstoffball mit einem lauten Knall mitten ins Publikum geschossen.
Zum Abschluss gab es ein ganz besonderes Schauspiel: In Anlehnung an das berühmte „Dinner for One“ spielten einige Schülerinnen und Schüler den vierten Geburtstag von Herrn Brinkmann nach. Dabei passierten dann natürlich einige physikalisch besonders interessante Dinge, die im Anschluss erklärt wurden. So zeigten die Schüler, dass man die Höhe von Tischen verdoppeln müsste, um zu verhindern, dass ein Brot immer auf die Marmeladenseite fällt. Um dies eindrucksvoll erkennen zu können, wurde (nicht nur) dieser Vorgang gefilmt und dann in Zeitlupe auf zwei Leinwänden parallel präsentiert.
Den Schülerinnen und Schülern der Science4You-AG und der Science4You-Kids gebührt der allergrößte Respekt für das, was sie wieder einmal auf die Beine gestellt haben. Sie haben sehr viel Zeit investiert, um die Experimente vorzubereiten, und sich viele Gedanken gemacht, wie man diese eindrucksvoll, aber auch sicher präsentieren kann.
(Fotos: A. Langer)