1. Warum bieten wir dieses Fach an?
Ein eigenes Fach Wirtschaft ist an allgemeinbildenden Gymnasien in NRW in der Sekundarstufe I und ll nicht vorgesehen. Über die allgemeine Bedeutung des Themas für unsere Gesellschaft hinaus, interessieren sich Jugendliche aber stark für dieses Thema – sei es hinsichtlich ihrer anstehenden Berufswahl, oder um die täglichen, nicht immer einfach formulierten, Wirtschaftsnachrichten zu verstehen. Auch gilt es, ein volks- und betriebswirtschaftliches Grundwissen zu erlangen, um am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben selbstbewusst teilnehmen zu können.
2. Welche lnhalte werden behandelt?
Schüler*innen lernen Wirtschaft im WPU-Unterricht aus drei unterschiedlichen Perspektiven kennen.
Die betriebswirtschaftliche Sicht wird durch die Simulation eines eigenen Unternehmens erfahren. ln einem fiktiven Unternehmen wird Marktforschung betrieben, ein Produkt entwickelt, Marketing durchgeführt u.v.m. Die volkswirtschaftliche Sicht wird anhand ausgewählter ökonomischen Entwicklungen nahegebracht und an aktuellen und kritischen Themen, wie z.B. der internationalen Arbeitsteilung oder der Nachhaltigkeit des Wirtschaftens, vertieft.
Die individuelle Sicht lernen die Schüler*innen r vor allem sich selbst als Verbraucher*in kennen. Durch Teilnahme an Wettbewerben wie ,,Jugend testet” und das Hinterfragen des eigenen Kaufverhaltens, durch z.B. die Analyse von Werbung, wird die Kompetenz als Akteur*in im Wirtschaftsprozess gestärkt.
3. Welche Kompetenzen werden erworben?
Über die Sach- und Methodenkompetenz hinaus, ökonomische Zusammenhänge verstehen und erklären zu können, werden vor allem Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und Eigenverantwortung im Fach Wirtschaft erlernt. Wie auch in der modernen Arbeitswelt werden Projekte nach klaren Zielvorgaben in Gruppen eigenständig und kreativ über einen längeren Zeitraum bearbeitet. Der WPU ll-Kurs Wirtschaft betont und fördert damit deutlich die Urteils- und vor allem Handlungskompetenz.
4. An welche Schüler*innen richtet sich dieses Fach besonders?
Das Angebot richtet sich vor allem an Schüler*innen, denen es Spaß macht, eigenverantwortlich, selbstgestaltend und innovativ in und an Projekten mit ökonomischen Schwerpunkten zu arbeiten. Die Eigenständigkeit der Jugendlichen wird immer wieder durch die Auswahl der Themen und Mitgestaltung des Unterrichts eingefordert und damit auch gefördert.
5. Wie sieht der Unterricht aus?
Der Unterricht nutzt zur Erarbeitung theoretischer Grundlagen in erster Linie Texte, Statistiken, Schaubilder und Fallbeispiele. Darüber hinaus kommen aber auch immer wieder lnternetrecherchen, Fernsehdokumentationen oder Zeitungsartikel zum Einsatz. Ergänzend zur Theorie zeichnen den Unterricht aber seine Projektphasen aus, in denen wirtschaftliches Handeln in den drei Bereichen (Betriebs- und Volkswirtschaft und Konsumentenrolle) aktiv erlebt und ausprobiert werden kann. Die Darstellung der Ergebnisse reichen von Präsentationen am Computer über Ausstellungen bis hin zu selbst gebauten Modellen. Exkursionen zu heimischen Unternehmen oder Messen runden dieses aktive ,,Unternehmen” ab.
6. Was wird in den schriftlichen Arbeiten verlangt?
Pro Kurshalbjahr werden zwei Klausuren geschrieben, in denen die theoretisch erarbeiteten Inhalte abgefragt werden. Pro Schuljahr kann eine Klausur durch eine Facharbeit ersetzt werden in der die Schüler*innen in einem Team eigenständig an einem klar definierten Projekt selbstständig arbeiten.