Die Klasse 6d fand sich am letzten Schultag vor den Herbstferien spontan dazu bereit, den großen Schulhof rund um das Gymnasium Delbrück zu säubern.
Die jüngeren Schüler nutzen den Schulhof intensiv, um beispielsweise morgens ihre Räder dort abzustellen, in den Pausen einen Rundlauf an Tischtennisplatten zu spielen, im Rückhaltebecken mit dem Ball zu kicken oder sich in den Büschen entlang der Ladestraße zu verstecken. Die älteren Schüler genießen dagegen eher die aufgestellten Sitzmöglichkeiten oder schlendern herum, um sich mit ihren Freunden in Gesprächen auszutauschen.
Häufig werden diese harmlosen Pausenvergnügen durch den Anblick von Müll und Unrat in Ästen, Büschen und am Boden getrübt. Den Schülern ist bewusst, dass ihr Schulhof mit dem vielen Grün rundherum auch einen schützenswerten Lebensraum für Tiere und Pflanzen darstellt.
Die Schüler hatten sich intensiv schon im Sommer im Rahmen der Projekttage am GYD mit dem Thema Müll und Umweltverschmutzung auseinandergesetzt. Sie lernten, dass beispielsweis eine Banane fünf Jahre auf der Erde liegt, ehe sie sich zersetzt hat, ein Joghurtbecher 40 Jahre und eine Blechdose gar 100 Jahre. Eine Plastikflasche benötigt etwa 1000 Jahre, ehe sie sich zersetzt hat, ein Gurkenglas wäre sogar erst nach 4000 Jahren nicht mehr auffindbar.
Müll in der Umwelt zerstört den Lebensraum der Pflanzen und Tiere und somit auch den der Menschen. Dass mancher Schüler und auch Erwachsener leider über diese Dinge zu wenig Bescheid weiß, wurde den Schülern der 6d deutlich vor Augen geführt, als sie sich mit Mülltonnen und Zangen ausgestattet auf in den Weg machten. In Gruppen zu 6 Kindern liefen sie los und brauchten nicht lange nach Müll zu suchen. Bereits gegenüber der Cafeteria am Musikraum leuchteten die rotweißen Plastikverpackungen der beliebten Instantsuppe bunt aus dem Gebüsch heraus. Dort wo Bodendecker wurzeln und die Haselnüsse für die Eichhörnchen herumliegen sollten, entdeckten sie Glasflaschen und zahlreiche Scherben. Rund um die Basketballplätze sowie bei den Tischtennisplatten fanden die Schüler den meisten Müll. Sie waren geschockt, wie viel Unrat sie am Ende zusammengesammelt haben.
Die Ausbeute nach einer Schulstunde war erstaunlich: Es fanden sich rum das Schulgebäude Zigarettenkippen, Papiermüll / Papierflieger, Kaugummis, Brötchentüten, Glasflaschen / Scherben, Folien von z.B. Chipstüten, Pizzakartons, Kaffeebecher, Bonbonpapier und Fußballkarten. Besonders traurig waren die Schüler, als sie einen toten Hasen im Holzstapel am Rückhaltebecken entdeckten. Der Hase ist vermutlich durch den Kontakt mit dem unsachgemäß entsorgten Müll verendet.
Alles in allem haben die Schüler fast 14 Tonnen mit Unrat und Müll gefüllt. Die Schüler waren sehr stolz auf ihre Leistung und erhielten verdientermaßen von der Hausmeisterin Frau Kersting und Frau Krause-Bertels ein großes Lob für ihren Einsatz.
Abschließend richten die Schüler aus der Klasse 6d noch ein Appell an alle Mitglieder der Schulgemeinde: „Schmeißt Euren Müll bitte in die zahlreichen Mülleimer und nicht in die Büsche! Das verschmutzt die Umwelt!“ Sie wünschen sich auch, wenn mehr Schüler ihre Cafeteria-Einkäufe in wiederverwendbare Brotdosen geben lassen und überall in der Schule Wasserspender stehen, damit wiederverwendbare Trinkflaschen problemlos aufgefüllt werden können.
Der Bericht wurde verfasst von Leonard Köster, Silas Görgen, Henry Bader (alle 6d) und Frau Krause-Bertels. Die Fotos wurden von Tobias Brandt (6d) ausgewählt.