Wir haben die Schüler*innen unserer Kurse gefragt, was sie am Pädagogik-Unterricht besonders schätzen – einhellige Antworten darauf lauten: „Das Wissen kann man auch außerhalb des Unterrichts anwenden.“ oder „Pädagogikunterricht hat mit unserem Leben zu tun.“ Treffender könnte man die Zielsetzung des Faches, das beginnend mit der Oberstufe unterrichtet wird, kaum benennen. Die Erziehung und der Unterricht sollen gemäß den Richtlinien zu einer wissenschaftspropädeutischen Ausbildung führen und Hilfen zur persönlichen Entfaltung in sozialer Verantwortung geben.
Zum Selbstverständnis der Fachschaft Pädagogik gehört es, sich regelmäßig über Unterrichtsinhalte, Methoden, Inhalte der Leistungsüberprüfungen, Materialauswahl und langfristige Projekte und Exkursionen auszutauschen und diese umzusetzen. Uns als Team ist es ein besonderes Anliegen, den Lebensweltbezug und die regionale Anbindung durch z.B. Exkursionen zu pädagogischen Einrichtungen herzustellen.
Die Schüler*innen sollen Erziehung als konstitutives Element des gesellschaftlichen und personalen Lebens (z.B. frühkindliche Erfahrungen und Identitätsprozesse) erkennen. Ebenso sollen sie Erziehung als fremd- und selbstbestimmte Prozesse wahrnehmen, denen biologische, räumliche und historische Bedingungen zugrunde liegen. Damit die Voraussetzung für verantwortliches Handeln im privaten und öffentlichen Lebensbereich geschaffen werden kann, sollen die Schüler*innen einen Einblick in Sozialisations-, Entwicklungs- und Erziehungsprozesse erhalten. Dabei werden Themenbereiche aus der Vergangenheit (z.B. die Erziehung im Nationalsozialismus) und ganz aktuelle Inhalte (z.B. die digitale Welt als neuartige Erfahrungs- und Handlungsräume) betrachtet. Aus der pädagogischen Perspektive heraus werden hier u.a. Theorien von Sigmund Freud, Jean Piaget, Wilhelm Heitmeyer und Klaus Hurrelmann untersucht. Daran wird auch der interdisziplinäre Charakter unseres Faches deutlich. Dadurch sollen die Schüler*innen die zunehmende Präsenz pädagogischer Fragen in vielfältigen Bereichen unserer modernen Industriegesellschaft erkennen.
Die Methodenorientierung unseres Faches hat die Zielsetzung, dass sich die Schüler*innen die geforderten fachlichen und fachübergreifenden Methoden, Arbeitshaltungen und -dispositionen aneignen. Zentrale Methoden sind hierbei die Texterschließung, Fallanalyse und die Entwicklung von Schaubildern. Besondere Anforderungen stellen Vorgehensweisen wie Podiumsdiskussionen, Rollenspiele und kreativ-produktive Auseinandersetzungen mit inhaltlichen Schwerpunkten dar.
Zur Kompetenzorientierung kann in erster Linie die wissenschaftspropädeutische Seite unseres Faches genannt werden, die v.a. auch in den schriftlichen Überprüfungen deutlich wird. Hier sind die Reproduktionsfähigkeit, die Transferleistung und das Beurteilungsvermögen zu unterscheiden. Dieser Dreischritt wird auch in der sonstigen Mitarbeit verlangt.
Die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler*innen wird auf jene Weise gefördert, indem die eigenverantwortliche Auseinandersetzung mit pädagogischen und erzieherischen Fragen einen Einblick in vielfältige Berufsfelder ermöglicht und interessante berufliche Zukunftsperspektiven eröffnet. Diese Eindrücke bilden zudem die Fähigkeit zur vertiefenden Selbstreflexion aus und dienen der Erweiterung individueller Verarbeitungsstrategien.